Die Migros Aare hat das Areal der ehemaligen Papierfabrik Utzenstorf erworben und plant auf einem Teil des Areals ein Logistikzentrum für ihre Tochtergesellschaft Digitec Galaxus AG. Auch die Post plant im gleichen Sektor des Areals ein neues Verteilzentrum zu bauen. Obwohl diese Teilnutzung (knapp ein Drittel des Areals) wegen dem Mehrverkehr durch Utzenstorf und die Nachbardörfer nicht optimal ist, hat die Partei darauf verzichtet das Projekt zu bekämpfen. Derzeit sind die Bewilligungsverfahren beim Regierungsstatthalteramt Emmental hängig.
Eine Nutzung des ganzen Areals als «Mega-Logistikzentrum» lehnt die GLP Emmental indes klar ab. Das Areal ist viel zu weit von einer Autobahnausfahrt entfernt. Der entstehende Lastwagen-Mehrverkehr und die dafür unweigerlich nötige zusätzliche verkehrstechnischen Erschliessung würde die umliegende Kultur- und Waldlandschaft und damit die Lebensqualität weiträumig beschädigen. Selbstverständlich sind in Zeiten des Onlinehandels Logistikzentren nötig. Dazu kommen aber nur Standorte in Frage, die deutlich näher an Autobahnausfahrten liegen und die nicht durch Dörfer hindurch erschlossen werden müssen.
Auch gewerbepolitisch ist eine Nutzung des Gesamtareals nur für Logistikzentren fragwürdig. Es handelt sich um das derzeit grösste freie Gewerbe- und Industrieareal im ganzen Kanton Bern. Es bietet sich an das Areal mehrheitlich für Branchen mit grösserer Wertschöpfung zu nutzen. Die GLP Emmental erwartet von der Migros Aare als verantwortungsbewussten Grundeigentümerin entsprechende Ideen. Zudem ist die Partei der Ansicht, dass die Regionalkonferenz Emmental und der Kanton planerisch eine deutlich aktivere Rolle einnehmen müssen.
Absehbare Verkehrsprobleme
Die Nutzung des Areals für Logistikzentren führt offensichtlich zu Verkehrsproblemen: Schon nur durch die Nutzung der ersten Phase für die Digitec Galaxus AG sind Fahrtenkontingente nötig, um die Lastwagen gewissermassen «gerechter» auf die Dörfer zu verteilen. Was zunächst gut tönt, hat den recht seltsamen Nebeneffekt, dass zusätzliche Fahrtenkilometer mit dieselbetrieben Lastwagen erfolgen, da die Fahrer angewiesen werden, Umwege zu fahren. Sollte gar das ganze Areal so genutzt werden, müssten Erschliessungsstrassen gebaut werden, dies über bestes Kulturland. Die GLP Emmental würde solche Pläne bekämpfen. GLP-Grossrat Michael Ritter (Burgdorf) hat zusammen mit SVP-Grossrat Ruedi Fischer (Bätterkinden) eine Interpellation eingereicht, um drängende Fragen zum «Papieri»-Areal beantwortet zu haben.
Weitere Auskünfte erteilen:
Roger Pfister, Leiter GLP-Ortsvertretung Utzenstorf, 078 775 70 78
Melanie Wyss, Präsidentin GLP Emmental, 079 785 63 39
Michael Ritter, GLP-Grossrat, 076 402 93 36
