Montag, 3. Juni 2019

glp Emmental unterstützt im Grundsatz die Verkehrssanierung «Emmentalwärts»

Die glp Emmental unterstützt in ihrer Mitwirkungseingabe die Verkehrssanierung «Emmentalwärts» im Grundsatz. Der Bau des «Oberburgtunnels» ist nur bei gleichzeitiger Verkehrsberuhigung der heutigen Hauptverkehrsachse durch Oberburg vertretbar.

In ihrer Eingabe zur soeben abgelaufenen Mitwirkung zur Verkehrssanierung «Emmentalwärts» äussert sich die glp Emmental im Grundsatz zustimmend zum Projekt. Im Wesentlichen entspricht es der im November 2015 vertretenen Unterstützung der Variante «Null Plus». Die glp begrüsst, dass eine weder ökologisch noch ökonomisch tragbare Westumfahrung von Burgdorf vom Tisch ist.

Vorbehaltlos unterstützt werden die Massnahmen auf dem Gebiet der Stadt Burgdorf. Der Bau der beiden Bahnunterführungen in der Buchmatt und beim Regionalspital entspricht einem langjährigen Anliegen der glp. Sehr positiv
ist auch der Bau von Busspuren auf einem Teil der Strecke und das vorgesehene Dosierungssystem für den motorisierten Individualverkehr; beim letzten Punkt bestehen noch gewisse Unsicherheiten hinsichtlich der technischen Umsetzung.


«Oberburgtunnel» nur unter Bedingung der Verkehrsberuhigung
Das Projekt «Emmentalwärts» sieht den Bau einer Umfahrung von Oberburg in einem 1,1 Kilometer langen Tunnel unter dem Emmenschachen vor. Diese sehr teure und baulich extrem anspruchsvolle Lösung (Tunnelbau in einem
Grundwassergebiet) wirft Fragen hinsichtlich dem Kosten-Nutzen-Verhältnis auf. Wie schon 2015 sieht die glp Emmental aber keine Alternativen mit vergleichbarer Wirkung. Es ist unbestritten, dass Oberburg bei Weitem am stärksten durch die bestehenden Verkehrsprobleme belastet ist. Bedingung einer solchen Lösung ist allerdings die grundlegende Verkehrsberuhigung auf der heutigen Verkehrsachse. Eine signifikante Verbesserung der heute problematischen Lebensqualität in Oberburg lässt sich nur erreichen, wenn diese vollständig vom Durchgangsverkehr befreit wird. Zwingende Massnahmen sind zum Beispiel Tempo 30, grundsätzliches Lastwagenverbot und viele Querungsmöglichkeiten für den Langsamverkehr. Die Neubaustrecke von 800 Metern in Hasle entspricht voraussichtlich
dem mehrheitlichen Wunsch der Einwohnerschaft von Hasle. Obwohl die Neubaustrecke relativ kurz ist, ist zu bedenken, dass sie durch relativ stark bebautes Gebiet führt, was Widerstand von Anstössern zumindest nicht ausschliesst. Unterm Strich stellt sich die glp Emmental nicht gegen diesen Teil des Projekts.


Etappierung muss geprüft werden
Die heiss diskutierte Frage einer allfälligen Etappierung des Projekts muss geprüft werden. Es sind Vorteile und Nachteile ersichtlich: Mit einer Etappierung könnte verhindert werden, dass mögliche Einsprachen das gesamte Projekt stark verzögern, was insofern von Bedeutung ist, als sich eine Einsprache z. B. In Hasle auch auf den vermutlich kaum bestrittenen Bau der Bahnunterführungen in Burgdorf auswirken könnte. Im Gegenzug ist aber auch zu sagen, dass Etappierungen das Risiko bergen, dass z.. nur der Burgdorfer und der Hasler Projektteil umgesetzt werden, was für
Oberburg fatal wäre, da so der Ist-Zustand sogar verschlechtert würde. Deshalb kommen wenn überhaupt nur Etappierungsvarianten in Frage, die das verhindern (z. B. nur zwei Etappen, Burgdorf einerseits und Oberburg/Hasle andererseits).


Abschliessend hält die glp Emmental fest, dass das Projekt noch zahlreiche Hürden zu nehmen hat (Mitfinanzierung durch den Bund, politische Entscheide, Einspracherisiken). Die Partei empfiehlt eine rollende Planung, die neue Entwicklungen jederzeit unvoreingenommen aufnimmt.